Ein Manifest gegen die emotionale Verkümmerung von Paulina Czienskowski

Schon nach wenigen Seiten die Erkenntnis: nicht nur das ästhetisch sehr ansprechende Cover reflektiert das eigene Gesicht. Nein, auch der Inhalt wird einen Teil deiner Selbst widerspiegeln. Der, der weiß, wie es sich anfühlt, eine bis in alle Ewigkeiten beschworene Liebe hinter sich zu bringen; oder zu wollen?

Gewillt das Glück zu finden
In allem und nichts –
Am Ende doch am besten für immer alleine?

Auf 88 Seiten umschreibt Paulina Czienskowski in einzelnen, mehr oder weniger zusammenhängenden Erzählungen, welche Empfindungen ein Mensch hegen mag, der sich von einem geliebten Menschen emotional loszulösen versucht. Die Suche nach einer Antwort auf die Frage, warum liebende Menschen sich selbst diesem zerrenden Prozess wiederholt untergeben. 

Der Mix aus Gedankenwiedergabe, Chatverlauf und poetischen Formulierungen konvergiert mit dem Inhalt, der, mit wenig Zeilen, ein Gemenge aus sämtlichen Gefühlen in seinem*seiner Leser*in auszulösen im Stande ist. Ein Karussell, von Angst über Hass zu Trauer, das dich mit auf eine Reise nehmen kann, eigene Erfahrungen in den Worten der Autorin wiederzuerkennen.

Ein Manifest, das seiner Titulierung als solches, mehr als gerecht wird. Denn die darin beschrieben Worte finden nicht (nur) aus Gründen der Empathie Zustimmung. Statt sich in den Kopf der Verfasserin zu versetzen, ergreift man seinen eigenen. 

Autorin: Vivien Koschig

Paulina Czienskowski

Ein Manifest gegen die emotionale Verkümmerung

Korbinian Verlag

10 €/ 88 Seiten

ISBN 978-3-9817583-5-1

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