Auf einmal erreichte sie auch Deutschland: die Coronakrise.
Sie kam unerwartet für uns. Verwöhnt blickten wir aus einen gemütlichen Deutschland auf unsere Umwelt und sollten doch eigentlich von solchen unangenehmen Situationen verschont bleiben. Nun, dieses eine Mal aber nicht. Und so kam es, dass wir plötzlich nicht mehr wussten, wohin mit all der Zeit. Keine Freunde mehr nach einem langen Arbeitstag treffen, nicht noch kurz zum Sport vor dem Abendessen und auch der kurze Wochenendstrip musste kurzerhand abgeblasen werden.
Fast ganz Deutschland hat plötzlich eine Menge Zeit. Ein Zustand, der eigentlich fremd ist. Im Urlaub am Strand liegen und nichts tun, dass kennen viele. In der eigenen Stadt sein, durch die man sonst fast die ganze Zeit von einem Termin zum nächsten hetzt, und nun nicht mehr vor die Tür gehen zu dürfen, außer zum Einkaufen oder für einen kurzen Spaziergang, das gab es so vorher noch nie.
Aus meiner Sicht ist dies jedoch die positive Seite der Quarantänemaßnahmen. Schließlich sollte man doch auch aus Situationen die einem Angst machen, weil sie unbekannt und ungewiss sind, etwas Positives ziehen. Es gibt so viele Möglichkeiten die neu gewonnene Ressource „Zeit“, zu nutzen. Sich mit Dingen zu befassen, die schon seit einem halben Jahr in der Ecke liegen, oder die man schon immer einmal ausprobieren wollte. Selbst wenn einem zwischendurch die Ideen ausgehen, haben wir Dank jeder menge hilfreicher technischer Gadgets, die Möglichkeit, 24 Stunden am Tag immer noch mit unseren Liebsten über FaceTime, per Nachricht oder Telefon zu kommunizieren.
Falls einem jedoch trotzdem einmal die Ideen ausgehen sollten, hier eine Liste einiger Möglichkeiten sich die Zeit zu vertreiben:
– ausgedehnte Stadtspaziergänge (natürlich auf Abstand)
– Radtouren
– ein neuer Anstrich für das Schlafzimmer
– stricken, häkeln, weben etc.
– die alten Malkünste aufleben lassen
– endlich mal wieder die Fenster putzen oder auch generell einen Frühlingsputz starten
– Rezepte ausprobieren, ob backen oder kochen
– ein wenig Yoga am Morgen, wenn sogar dazu noch Motivation besteht
– Freunde oder die Großeltern anrufen, mit denen man schon ewig nicht mehr gesprochen hat
Alles in einem hat uns die Quarantäne so viele Möglichkeit gegeben, die Zeit mal wieder anders und bewusster zu nutzen und sie wieder neu schätzen zu lernen. Vielleicht ändert sie sogar unser Verhalten ein wenig, auch wenn wir alle bald wieder in einen einigermaßen gewohnten Alltag zurückkehren sollten.
Autorin und Bildquelle: Linda Hornung