Frida Kahlo und die Farben des Lebens von Caroline Bernard

„Meine Revolution findet in mir drinnen statt. Ich bin eine Revolution.“

Jeder kennt sie, jeder liebt sie, Frida Kahlo. Ein Vorbild für viele Frauen, denn sie ist stark, taff, ehrgeizig und nimmt kein Blatt vor den Mund. Für viele ist sie die vorzeige Revolutionärin!

Doch wie war diese Frau eigentlich? Wie wurde sie zu solch einem Vorbild und was macht sie so besonders? 

Caroline Bernard ist dem Leben der Frida Kahlo auf die Spur gegangen und hat einen wunderschönen Roman, abseits trockener Biografien geschaffen. Man taucht in das Leben der, so von Farben erfüllten, Frida ein. Doch schon nach den ersten Seiten wird klar, sie hatte es nicht leicht. Krankheit, schwerer Unfall, Liebeskummer, Verlust, Angst all dies begleitet sie ihr Leben lang. Doch auch diese Schicksalsschläge prägen sie und machen sie zu dem, was sie heute in vielen Augen ist, ein Vorbild. 

Ich bin selbst ein großer Fan dieser so wunderbaren und starken Frau. Deshalb war es ein Muss für mich, dieses Buch zu lesen. In meinen Augen ist es ein großartiger Roman, denn er bringt einem die Stilikone Frida Kahlo ganz nah, lässt einen in ihr Leben eintauchen, man fühlt sich in sie hineinversetzt, liebt, freut, leidet und trauert mit ihr. Caroline Bernard, die genauso wie ich, ein großer Frida Kahlo Fan ist, begibt sich auf die Spuren der Malerin und reist 1992 zum ersten Mal nach Mexico.

„Frida Kahlo taucht immer wieder in meinem Leben auf. So entstand die Idee, einen Roman über sie zu schreiben. […] Ich habe viele, mir bisher unbekannte Dinge über sie erfahren, in ihrem abenteuerlichen Leben geschwelgt und mit ihr gelitten. Dabei ist der vorliegende Roman entstanden“

Caroline Bernard war es wichtig, sich weitestgehend an die Biografie Frida Kahlos zu halten. „Sie lesen hier eine, meine, Interpretation der Dinge“, sagt sie im Nachwort ihres Romans. Zahlreiche Literatur half ihr dabei, das Leben von Frida so nah wie möglich darzustellen. Und es ist ihr gelungen.

Alles beginnt mit einem schrecklichen Busunfall, bei dem Frida von einer Metallstange durchbohrt wird und sich somit ihr Leben lang zahlreichen Operationen und Schmerzen aussetzten muss. Monatelang ist sie nach diesem Unfall an ihr Bett gefesselt. Sie vergisst Mut zu fassen. Doch ihr Vater, der ebenfalls Maler war, hilft ihr, sich mit der Kunst einen Ausweg zu verschaffen. Und es gelingt ihr. Anfangs bemalt sie ihre Korsage, doch diese ist schnell mit Farbe bedeckt. Also beschließt ihr Vater, ihr einen Spiegel über dem Bett aufzuhängen. Und somit zeichnet Frida das, was sie sieht. Nämlich sich selbst. Es ist der Beginn ihrer wundervollen Kunst. Einige Zeit nach ihrem Unfall lernt sie den damals berühmtesten Maler Mexikos Diego Rivera kennen und lieben. Er schenkt ihr Mut ihre Bilder mit der Menschheit zu teilen und lässt sie an seinem berühmten Leben teilhaben. Nach kurzer Zeit heiratet Frida den 20 Jahre älteren Maler und begibt sich mit ihm auf zahlreiche Reisen. Doch an der Seite von Diego vergisst sie sich selbst sehr schnell.

Dieser Roman porträtiert ungeschminkt das Leben Frida Kahlos. Man erfährt all ihr Leid, welches durch die Untreue Riveras und zahlreiche Fehlgeburten geprägt ist. Doch Frida ist stark und lässt sich von nichts unterbringen. Sie fasst immer wieder Mut.

„Das Malen macht neben Diego mein Leben aus. […] Ohne meine Bilder wäre ich wohl schon oft verrückt geworden. Sie haben mir geholfen meine Trauer, meine Schmerzen, mein Leid zu überwinden. […] In meinen Bildern, in den zahllosen Selbstporträts, die ich gemacht habe, habe ich mich wiedergefunden, nachdem ich nicht gewusst habe, wer ich eigentlich bin.“ 

Für jeden der mehr über die Frau hinter den berühmten Kunstwerken ihrer selbst kennenlernen möchte, ist dieser Roman genau das richtige. Zwischen Malen und Lieben findet Frida sich selbst und vielleicht findet der*die ein oder andere sich somit auch wieder.

Ein tolles Buch über das kurze, aber dennoch beeindruckende Leben einer starken Persönlichkeit.  

Über die Autorin: Caroline Bernard ist das Pseudonym von der in Hamburg lebenden Tania Schlie. Seit zwanzig Jahren arbeitet die Literaturwissenschaftlerin bereits als freie Autorin. Neben Frida Kahlo und die Farbe des Lebens erschienen weitere Romane, im Aufbau Verlag, in denen sie sich ein reales Vorbild für ihre Figuren gesucht hat. Darunter: Rendezvous im Cafe‘ de Flore und Die Muse von Wien. 

Autorin und Bildquelle: Eileen Abe

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