„Friedhof der Kuscheltiere“ von Stephen King

Die Bäume verlieren ihre Blätter, eisige Winde fegen durch das Land und die Dunkelheit wird durch das Leuchten der Kürbisse erhellt. Der Herbst ist eingezogen und mit ihm die gruseligste Zeit des Jahres. Passend zu Halloween wollen wir euch ein Buch vorstellen, dass euch das Blut in den Adern gefrieren lässt. „Friedhof der Kuscheltiere“ gilt als Klassiker unter den Romanen des berühmten Horrorbuchautors Stephen King und das nicht ohne Grund. Das Buch erforscht die Auswirkungen von Trauer und welche Grenzen ein Mensch überschreiten würde, um die Vergangenheit ungeschehen zu machen.

Der Autor selbst bezeichnet „Friedhof der Kuscheltiere“ als sein gruseligstes Buch und behauptet, er hätte bei der Fertigstellung sogar geglaubt nun endlich zu weit gegangen zu sein. Viele Situationen und Schauplätze des Buches sind sehr stark von seinem eigenen Leben und den Orten, an denen er gelebt hat, inspiriert. Durch die Auseinandersetzung mit seinen eigenen realen Ängsten wirkt „Friedhof der Kuscheltiere“ viel persönlicher und ergreifender als seine anderen Werke.

Es handelt sich nicht um seine blutigste oder brutalste Geschichte, aber sie schafft es den Leser auf eine viel intimere Weise zu erschrecken. Bei dem Buch handelt es sich nicht um einen Horrorroman im traditionellen Sinne, sondern vielmehr um eine Erforschung von menschlicher Trauer und Verzweiflung. Die meisten von uns wollen nicht mit dem Tod konfrontiert werden, weil wir glauben möchten wir wären unbesiegbar. Stephen King beweist wieder einmal, dass wir das nicht sind.

„Friedhof der Kuscheltiere“ beginnt mit dem Umzug von Louis Creed und seiner Familie in die Stadt Ludlow in Maine. Dort beziehen sie ein wunderschönes Haus, welches direkt an einer stark befahrenen Landstraße liegt. Die junge Familie freundet sich schnell mit den Nachbarn an. Diese erzählen ihnen von einem Tierfriedhof, der sich hinter dem Haus befindet. Dort begruben Kinder in den vergangenen Jahren ihre geliebten Haustiere. Doch dahinter, tief im Wald, liegt eine weitere Grabstätte, vor der sich sogar die Einheimischen fürchten. Als die Familienkatze bei einem Unfall stirbt, findet Louis heraus, welche düstere Eigenschaft dieser Ort besitzt und, dass alles im Leben seinen Preis hat.

Stephen King schafft es wie kein anderer in den Kopf des Lesers einzudringen und ihn noch lange nach dem Beenden des Buches zu beschäftigen. Die Geschichte ist ein erschreckender, düsterer und trostloser Blick auf den Tod und die Anstrengungen, die wir unternehmen würden, um unsere Lieben aus dem Grab zurückzubringen. Aber was passiert, wenn nicht das zurückkommt, was man begraben hat?

Besonders gelungen ist Kings realistische Beschreibung der Familie. Ihre Gefühle und Handlungen sind absolut menschlich und herzzerreißend, weshalb es dem Leser leicht fällt mitzufühlen. Louis Creed und seine Entscheidungen sind ebenso nachvollziehbar wie tragisch. Gleichzeitig sieht man sich selbst mit der Frage konfrontiert, welche Grenzen man selbst für geliebte Menschen überschreiten würde. Der Tod ist hässlich, aber das Überleben kann genauso grotesk sein.

Am Ende steht die klare Botschaft: Sei vorsichtig, mit dem was du dir wünschst.

Autorin und Bildquelle: Lisa-Maria M.

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