Queer Voices Leipzig ist ein rund zwei Stunden langer Hörspaziergang durch das Zentrum-West und die Leipziger Stadtmitte. Anekdoten und verschiedene performative Elemente wechseln sich mit den Erzählungen und Eindrücken queerer Menschen ab und bringen so den Hörer:innen einen besonderen Teil der Leipziger Stadtgeschichte näher.
Eine Impression, wie ihr euch den Spaziergang vorstellen könnt, bietet der Queer Voices Trailer: https://vimeo.com/856319949
Das besondere an Queer Voices
Tilda, Kaiym, Kerstin, Sarah und Sofia, Rasheed oder Jonas. Sie und noch viele andere sind die Personen, denen die Queer Voices gehören, die ihr bei der Audiotour hören könnt und die euch einen Teil ihrer persönlichen queeren Geschichten miterleben lassen. Der erste Kuss mit einer gleichgeschlechtlichen Person, das Outing vor der Familie, Zweifel an der eigenen Person und dem genug sein. Das sind nur einige Bestandteile dieser Geschichten. Sie teilen nicht nur eigene Erfahrungen mit, sondern bieten auch einen besseren Einblick in die Lebensrealität der einzelnen Charaktere, in welcher sich die Hörer:innen möglicherweise wiederfinden und verbunden fühlen. Das Ganze passiert nicht nur via Audioguide, sondern auch mit verschiedenen Performanceelementen wie beispielsweise Tanzeinlagen, ausgewählter Musik und den selbst besuchten Locations.
Genauso wunderbar divers wie die Protagonist:innen in den Geschichten, sowie die Musik und Tanzeinlagen während des Spaziergangs, sind auch die geschilderten Emotionen und eigenen Gefühle der Hörer:innen. Freude, Leid, Angst, Scham, Freundschaft und Liebe, um nur einige zu nennen. Die queere Stadtgeschichte wird somit auf ihre ganz eigene Art und Weise dargestellt.
Wer steckt hinter dem Projekt?
Tatsächlich gab es die Idee zu dem queeren Audiowalk bereits im Sommer 2022, die Umsetzung fand nach konkreter Planung und Organisation dann schließlich im Juli 2023 statt. Hinter dem Projekt steht ein kleines engagiertes Team aus freischaffenden Künstler:innen und Student:innen. Unter der Leitung von Dorothea U. Wagner wurde das Hörerlebnis verwirklicht und prämierte mit ausgebuchten Timeslots am 9. Juli. Auch die weiteren Termine am darauffolgenden Wochenende erfreuten sich großer Beliebtheit. Dadurch war es möglich im Oktober, zwei weitere Wochen den Audiowalk anzubieten und noch mehr Menschen an den queeren Geschichten und Perspektiven teilhaben zu lassen.
Das Format findet in Kooperation mit dem Hörspielsommer Leipzig e.V., statt und wird ebenso von dem Kulturamt der Stadt Leipzig, sowie dem StuRa der Universität Leipzig gefördert. Dennoch ist das Queer Voices Team auf zusätzliche finanzielle Unterstützung angewiesen. Die Ticketpreise basieren auf einem solidarischen Preissystem und sollen es auch in Zukunft jeder Person ermöglichen, an dem Hörspaziergang teilzunehmen. Die Kosten zur Realisierung neuer Termine sind damit leider nicht gedeckt, da der Aufwand zur Vorbereitung der Audiostrecken sowie das Equipment entsprechende Kosten mit sich bringen.
Die weitere Umsetzung des Projekts ist mitunter abhängig von der Bewilligung weiterer Fördergelder.
Mehr von Queer Voices
Für weitere Informationen besucht gerne die Queer Voices Website https://queervoices.myportfolio.com/ und das Instagram Profil @queer.voices.leipzig.
Falls ihr noch mehr Insights zur Entstehung und Umsetzung des Projekts haben wollt, bieten euch die Podcastfolgen mit der Initiatorin des Audiowalks bei dem CSD Leipzig Podcast https://soundcloud.com/csdleipzig/folge-36-queer-voices-leipzig-audiowalk-mit-dorothea und dem VomensBar digitale Hörformat https://open.spotify.com/episode/7v5O4NL837GQ8x4JpAlyeO, einen guten Einblick hinter die Kulissen.
Autorin: Katja Schramm
Bildquelle: privat, abgebildete Illustration von Jolanda Zürcher