Queere Repräsentation – Filmempfehlungen zum Pride Month

Der Juni wird bunt: Es ist wieder Pride Month! In diesem Monat sollen die Rechte und
Lebensrealitäten queerer Menschen in den Fokus rücken.

„Pride“ ist das englische Wort für Stolz und beschreibt den stolzen Umgang mit der eigenen
sexuellen und geschlechtlichen Identität. Der Begriff „queer“ dient dabei als Sammelbegriff
für alle, deren Identität außerhalb der heterosexuellen Norm oder binären Geschlechternorm
liegt.

Der Pride Month ist eine Zeit, in der Vielfalt und Toleranz gefeiert werden. Er dient aber auch
als Anlass, um weiterhin für mehr Gleichberechtigung und gegen Ausgrenzung und
Diskriminierung zu kämpfen.

Vor diesem Hintergrund widmet sich dieser Artikel dem Thema queerer Repräsentation und
der Sichtbarkeit queerer Menschen in den Medien. Denn welchen Einfluss hat die mediale
Darstellung von Queerness auf unsere Wahrnehmung von Identität, Normalität und Vielfalt?

Wir kennen, was wir sehen

Wir alle konsumieren jeden Tag Medien. Laut der aktuellen Ergebnisse der ARD/ZDF
Medienstudie 2024 haben Videoformate dabei die größte Reichweite, noch vor Audio- oder
Textangeboten. Im Durchschnitt verbringen wir mehr als drei Stunden täglich mit Videos und
Bewegtbildinhalten. Dazu gehören unter anderem lineares Fernsehen sowie
Streamingdienste, aber auch YouTube und Social Media.

Die Bilder, die wir dabei sehen, prägen unseren Blick auf die Welt. Durch ihre Inhalte
konstruieren die Medien eine soziale und gesellschaftliche Realität. Denn sie bestimmen,
welche Themen sichtbar gemacht werden und wie. Was nicht gezeigt wird, wird im
öffentlichen Bewusstsein eher vernachlässigt. Dadurch prägen die Medien unser Verständnis
für unsere Umwelt, meist ganz unbewusst. Unter anderem bilden wir auf diesen
Informationen unsere Überzeugungen und Einstellungen. Kurz gesagt also: Wir kennen, was
wir sehen.

Queere Repräsentation

Durch die Wahl, welche Bilder und Geschichten gezeigt werden, können Medien eine
Vorstellung unserer Welt kreieren. Das gibt ihnen auch die Kraft durch die Darstellung
diverser Figuren und unterschiedlicher Lebensrealitäten neue Perspektiven zu schaffen und
Stereotype aufzubrechen. Mediale Repräsentation von Queerness kann außerdem die
Vielfältigkeit von Sexualität und Geschlechtern erfahrbar machen.

Auch unsere eigene Identität wird durch unsere Umwelt und die behandelten Themen
geprägt. Wenn wir sehen, dass andere Menschen mit den gleichen Unsicherheiten und
Problemen kämpfen, stärkt das unseren Selbstwert. Wir fühlen uns verstanden und weniger
allein. Auch für Menschen, die selbst nicht dem queeren Spektrum angehören, können diese
Inhalte für mehr Verständnis und Mitgefühl sorgen.

Ob ihr euch als queer identifiziert oder einfach Lust habt, gute Filme mit interessanten
Geschichten zu sehen – zum Pride Month folgen hier drei Filmempfehlungen, die ihre ganz
eigenen queeren Repräsentationen für euch bereithalten.

„All of us Strangers“ (2023)

Manchmal kann selbst die Zeit nicht alle Wunden heilen und gerade Verluste in der Kindheit
haben ihre ganz eigene Form von Schmerz, der einen nie mehr richtig loslässt. In diesem
wunderschönen melancholischen Drama versucht Adam seine eigene tief sitzende Trauer zu
überwinden. Er verbringt lange, einsame Tage in einem Londoner Hochhaus, bis er eines
Nachts auf seinen mysteriösen Nachbarn Harry trifft. Diese Begegnung wird den Rhythmus
seines Lebens verändern. Am besten stellt ihr euch eine Packung Taschentücher bereit.
Oder besser gleich mehrere.

„Bottoms“ (2023)

Wir haben alle schon unzählige Schulkomödien gesehen. Aber diese hier kommt mit einem
kleinen Twist. Und jeder Menge Blut und Gewalt. Denn um ihren sozialen Status und ihr
Liebesleben zu verbessern, gründen die beiden Freund:innen PJ und Josie einen Fight Club
an ihrer Schule. Eigentlich wollen sie damit nur die schönen Cheerleader:innen
beeindrucken, doch ihre Idee nimmt unerwartete Ausmaße an. Dabei nimmt sich der Film
zum Glück nie zu ernst, was einen durchgängig guten Unterhaltungswert garantiert.

„Nimona“ (2023)

Sehr gute Animationsfilme begeistern nicht nur Kinder. Sondern sie erzählen Geschichten,
deren Tiefgang sich vielleicht erst auf den zweiten Blick offenbart. „Nimona“ zeigt
eindrucksvoll wie facettenreich Animationsfilme sein können. Der Film spielt in einer
futuristisch, mittelalterlichen Fantasywelt. Hier treffen Ballister Boldheart und Nimona
aufeinander. Er ist ein gefallener Ritter, der fälschlicherweise des Mordes angeklagt wird und
sie eine Gestaltwandlerin, die das Chaos liebt. Gemeinsam muss das ungleiche Duo
versuchen, das Königreich zu retten und die Wahrheit herauszufinden, während sie sich
nebenbei einen Weg in die Herzen der Zuschauer:innen bahnen.

Nun also viel Spaß beim Schauen!

Und wenn ihr selbst auch am Pride Month teilnehmen wollt – Leipzig feiert ab dem
20.06.2025 unter dem diesjährigen Motto „Wir bleiben hier!“. Eine Woche lang finden dafür
verschiedene Veranstaltungen statt. Diese münden am Samstag, dem 28.06.2025 mit einer
Kundgebung und Demonstration ab 11:30 Uhr auf dem Augustusplatz.

Autor:in: Charlotte Henning
Bildquelle: Pixabay

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