Veganuary – Mehr als eine Kampagne

Neues Jahr, neue Vorsätze. Viele nehmen den Beginn eines neuen Jahres als Anlass, ihren eigenen Lebensstil zu hinterfragen und sich neue Ziele zu setzen. Ein Vorsatz von vielen Menschen ist es, auf eine gesündere und bewusstere Ernährung achten. Der perfekte Zeitpunkt also für eine Aktion, die die Welt ein Stück verändern soll. Die Kampagne Veganuary will Menschen auf der ganzen Welt dazu motivieren, sich im Januar und darüber hinaus vegan zu ernähren.

Was steckt dahinter?

Hinter der Kampagne Veganuary steht die gleichnamige, gemeinnützige Organisation, die 2014 in Großbritannien gegründet wurde und sich seitdem dafür starkmacht, den Aktionsmonat bekannt zu machen und den Veganismus zu fördern. Seit 2019 wird auch in Deutschland dafür geworben.

Im Jahr 2022 haben sich mehr als 620 000 Menschen offiziell für Veganuary angemeldet. Nach der Anmeldung erhält man einen täglichen Newsletter und damit beispielsweise Informationen über die vegane Ernährungsweise, Tipps für den Einkauf oder Rezepte für Veganuary-Gerichte. Natürlich kann man auch einfach am ersten Januar seine Ernährung umstellen, ohne sich anzumelden.
Die Kampagne wirbt dabei aber nicht einfach nur für die Teilnahme. Marken, Restaurants und Supermärkte werden bei der Entwicklung, Markteinführung und Förderung neuer veganer Produkte und Menüs unterstützt. Wodurch die Vielfalt an veganen Produkten in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat. So wurden während der Kampagne 2022 mehr als 1 540 neue vegane Produkte in den wichtigsten Kampagnenländern auf den Markt gebracht.

Warum mitmachen?

Laut einer repräsentativen Umfrage wird der Tierschutz als wichtigste Motivation für die Teilnahme am Veganuary angegeben. Durch die vegane Ernährung kann die Nachfrage in eine andere Richtung gelenkt werden. Und damit langfristig das Tierleid verringert werden.

Eine vegane Ernährung wirkt sich zudem positiv auf Umwelt und Klima aus. Ein erheblicher Anteil der schädlichen Treibhausgasemissionen wird nämlich durch die Fleischproduktion verursacht. So entstehen zum einen bei der Viehhaltung große Mengen an Methan, zum anderen ist der Bedarf an Soja als Futtermittel durch den hohen Fleischkonsum extrem hoch, weswegen Wälder gerodet und ganze Ökosysteme zerstört werden.

Laut einer Studie der Harvard University wurden im Veganuary 2021 knapp 104 000 Tonnen CO₂ und rund 6,2 Millionen Liter Wasser eingespart – und zudem schätzungsweise 3,4 Millionen Tiere weniger für die Lebensmittelproduktion benötigt. Man sieht also, die Teilnahme von jedem Einzelnen zählt, da wir zusammen so viel erreichen können – und das alleine in einem Monat.

Auch für die eigene Gesundheit kann eine solche Ernährungsumstellung zahlreiche Vorteile haben, wenn man es richtig macht. Laut der Albert Schweitzer Stiftung belegen zahlreiche Studien die gesundheitlichen Vorteile einer veganen Ernährung. So verringert sich beispielsweise das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle, Krebs, Diabetes, Übergewicht und Bluthochdruck. Erste gesundheitliche Verbesserungen werden von vielen auch bereits nach kurzer Zeit bemerkt. Wie bei jeder Ernährungsform sollte man immer darauf achten, alle Nährstoffe ausreichend zu sich zu nehmen, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Ebenfalls sollte der Konsum von Fertigprodukten und Süßigkeiten möglichst gering gehalten werden, da diese nicht automatisch gesund sind, nur weil sie vegan sind.

Die eigene Ernährung dauerhaft komplett umzustellen, ist für viele eine große Hürde. Für einen festgelegten Zeitraum eine neue Ernährungsweise aber erstmal auszuprobieren und das gleichzeitig mit vielen anderen Menschen zusammen, macht es deutlich leichter. Laut Umfragen bleiben rund 40 Prozent der Teilnehmer auch weiterhin dabei. Und selbst wenn man am Ende feststellt, dass man seine Ernährung nicht dauerhaft komplett umstellen möchte oder kann, hilft dieser bewusste Umgang auch nachhaltig. Denn die meisten werden vermutlich trotzdem nicht genau so konsumieren, wie sie es davor getan haben und weiterhin vegane Produkte und Gerichte in ihren Alltag integrieren. Und auch das ist ein Schritt in die richtige Richtung.

Autorin: Lisa Schweizer
Bild: Unsplash

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