What if – Was wäre wenn? Wirklich wissenschaftliche Antworten auf absurde hypothetische Fragen.

Hast du dich auch schonmal gefragt, aus welcher Höhe man ein Steak abwerfen müsste, damit es gar am Boden ankommt? Oder was passieren würde, wenn sich alle Menschen der Erde möglichst dicht aneinanderstellen, hochspringen und im selben Moment wieder auf dem Boden aufkommen?

Ich auch nicht. Genauso wenig dachte ich, dass es jemand schaffen würde, mich für Mathematik, Physik und chemikalische Prozesse zu begeistern. Doch dann kam Randall Munroe

Nach seinem Physik-Studium arbeitete Munroe in einem Robotik-Labor der NASA, gab den Job aber kurzerhand auf, um Comics zu zeichnen. Bekannt wurde er durch seine XKCD-Webcomics, in denen er auf lustige Art und Weise Themenbereiche der Technologie, Informatik, Naturwissenschaften, aber auch Sprache und Philosophie behandelt. 

Auf seiner Homepage beantwortet er unter der Bezeichnung „What if“, welche auch die Grundlage für das Buch ist, hypothetische und meist absurde Fragen, wissenschaftlich genau aber trotzdem einfach verständlich. Diese Fragen, wie: Was wäre, wenn man einen Föhn in eine luftdichte Box steckt, einschaltet und laufen lässt?, kommen von Lesern aus der ganzen Welt. (Spoiler: Der Föhn gibt irgendwann den Geist auf.) Mit den einfachen naturwissenschaftlichen Erklärungen gibt sich Munroe aber eigentlich nie zufrieden und treibt die experimentellen Voraussetzungen oft bis nach Absurdistan. So werden immer wieder theoretische Annahmen über die Unzerstörbarkeit von Objekten und nahezu unendliche Energieressourcen getroffen. In diesem Falle wird der Haartrockner dann einfach mal mit einer Leistung von knapp zwei Terawatt betrieben. Unterlegt werden die Texte mit Comics, die, wenn auch nur aus Strichmännchen bestehend, mit viel Liebe zum Detail gezeichnet wurden. Hinzu kommen noch Fußnoten und hilfreiche Verweise auf Fachartikel oder auf von ihm erstellte Infografiken im Blog, so dass der Leser häufig in Versuchung gerät, die Dinge, parallel zum Buch, online noch genauer nachzulesen.

R. Munroe: “sieht kinderleicht aus, aber die Wahrheit ist, dass ich für einige Antworten mehr Fachliteratur gewälzt habe als in vier Jahren Physikstudium. Was natürlich auch Rückschlüsse auf mein Studium zulässt…”

Die einzelnen Artikel umfassen meist um die 5 Seiten, manchmal etwas mehr. Dazwischen taucht immer wieder die Rubrik Seltsame (und beunruhigende) Fragen aus dem „What if?“-Posteingang auf, bei der der Autor die skurrilsten Fragen statt mit Antworten nur mit – teilweise wirklich absurden – Comics versieht. Trotzdem ist es kein Buch, das man in einem Zug durchliest, denn die Menge an Informationen muss man zwischendurch immer erstmal sacken lassen. So richtig weglegen konnte ich es aber nicht, denn auch wenn es von Insidern als “Sachbuch mit einer Extraportion Nerdhumor” bezeichnet wird, braucht man keinerlei naturwissenschaftliche Vorkenntnisse beim Lesen. Vielleicht hätte ich mich sogar schon in meiner Schulzeit für Chemie begeistern können, wenn ich damals das Kapitel über das Periodensystem aus würfelförmigen Bausteinen der einzelnen Stoffe gelesen hätte.

Von meiner Seite gibt es also eine absolute Leseempfehlung und ein herzliches Dankeschön an Randall Munroe, dank dem ich jetzt weiß, dass es prinzipiell möglich ist, einen Jetpack aus einem Maschinengewehr zu bauen (Auch wenn man dafür gute Kontakte zum russischen Militär bräuchte).

Autorin und Bildquelle: Stefanie Kaiser

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