Auf den Spuren des Geckos  

Klimawandel, vermehrtes Artensterben durch Wilderei und eine allgemeine Verringerung der Waldbestände bedrohen die grüne Lunge des Planeten – und das schon seit zahlreichen Jahren. Das Phyllodrom Leipzig bietet einen Einblick in die Botanik und Zoologie tropischer Regenwaldbewohner und bringt seinen großen und kleinen Besucher:innen Themen wie Nachhaltigkeit und Artenschutz näher.

Gegründet wurde das „Spezialmuseum“ bereits 1994 als gemeinnütziger Verein mit dem Ziel der Aufklärung und Wissensvermittlung. Ein neues Konzept, welches das Facettenreichtum und die Schönheit des tropischen Ökosystems mithilfe von originalen Exponaten, wie Präparaten, Fotos und lebenden Exemplaren der dort heimischen Flora und Fauna präsentiert. Auch ethnologische Elemente dürfen dabei nicht fehlen: Neben alltäglichen Gebrauchsgegenständen verschiedener indigener Völker können in der Sammlung auch Kunstwerke aus Indonesien und Papua-Neu Guinea bewundert werden. 

Diese Tiere findet ihr im Regenwaldmuseum

Was wäre ein Museum ohne anschauliche Ausstellungsstücke? Im Phyllodrom gibt es davon jede Menge – viele lebendiger als gedacht. Von Leopardgeckos über Dorngespenstschrecken bis hin zur eindrucksvollen Königspython ist für jede:n etwas dabei. In und um die Terrarien können Interessierte Wissenswertes über die Amphibien und Reptilien lernen. Neben Informationen zur Herkunft, Nahrung und Verhaltensweise gibt es im Rahmen ausgewählter Führungen und Workshops ebenfalls die Möglichkeit die Tiere besser kennenzulernen. Dabei ist es den Besucher:innen sogar gelegentlich gestattet diese auf die Hand zu nehmen oder zu streicheln. 

Mehr als nur Ausstellungen

Als kultureller Bestandteil der Leipziger Museumslandschaft hat sich das Institut im Norden der Stadt, neben seiner Bildungsfunktion, besonders die Analyse, Auswertung und Dokumentation diverser Tierarten zur Aufgabe gemacht. Die daraus entstandenen Erkenntnisse und Materialien dienen dem wissenschaftlichen Fortschritt und sichern den bisherigen Forschungsstand für zukünftige Generationen. Einblicke in die Präsenzbibliothek der bis dato dokumentierten Berichte und Übersichten sind Besucher:innen während der Öffnungszeiten des Phyllodroms gestattet. 

Für viele Kinder stellt das Regenwaldmuseum außerdem einen Rückzugsort dar, an dem sie ihrer Kreativität und Neugier freien Lauf lassen können. Und das ohne das Beisein der Eltern. Als Teil des Bürgerbegegnungszentrums Wiederitzsch – im Ort liebevoll „Jugendclub“ genannt – hat das Phyllodrom großen Einfluss auf die Entwicklung der dort regelmäßig einkehrenden Besucher:innen. Mithilfe spielerischer Elemente und Interaktivität unterstützt das Museum zudem das selbstständige Lernen und Erforschen der Schüler:innen und gibt ihnen die Möglichkeit ihre Neugier auszuleben. Gleichermaßen bietet es durch seine lebenden Bewohner auch Erwachsenen neue Erfahrungen und Einblicke, die andere Museen nicht bieten können. 

Spenden, spenden, spenden

Im Gegensatz zu anderen Bildungs- und Kulturstätten bekommt das Phyllodrom kaum Unterstützung durch die Stadt Leipzig oder andere Sponsoren. Da das Tropenmuseum allein durch die harte Arbeit der freiwilligen Mitglieder gepflegt wird, ist dessen Erhalt hauptsächlich von Mitgliedsbeiträgen, ehrenamtlicher Arbeit und großzügigen Spenden der Besucher:innen abhängig. Expeditionen, die für weitere Forschungsfortschritte essenziell sind, werden in der Regel eigenhändig finanziert. Dennoch bleiben die Eintrittspreise für Klein und Groß sehr gering, um wirklich allen Interessierten eine erschwingliche Wissensvermittlung zu ermöglichen.

Autorin: Lara Domprobst

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