Buchhandlungen in Zeiten der Corona-Krise

Mitte März erfolgte der Shutdown im Einzelhandel in ganz Deutschland. Diese Maßnahmen trafen auch den Buchhandel. Aufgrund dessen brach der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr im Sortiment um 30 Prozent laut Media Control ein. Ab dem 20. April konnte wieder geöffnet werden- mit Auflagen zu strengen Hygiene-Regeln.

Wie gingen Buchhandlungen mit dieser schwierigen Zeit um?

Hugendubel reagierte schnell und schickte über 150 Mitarbeiter, die in den Filialen beschäftigt sind, in Kurzarbeit. Es wurde jedoch weiterhin dafür gesorgt, dass die Kunden per Online-Versand über KNV, Libri und die eigenen Versand-Stationen an die Bücher ihrer Wahl kommen. Laut Nina Hugendubel, Geschäftsführerin, entwickelte sich das Online-Geschäft gut, speziell bei Spielen und Büchern. Jedoch sei das nur ein geringer Trost, da der stationäre Handel die größte Einnahmequelle ausmache. Doch auch zum damaligen Zeitpunkt wurde positiv in die Zukunft geschaut und an Plänen für die Wiedereröffnung gearbeitet.

Kleine Buchhandlungen

In Deutschland arbeiten rund 27.500 Mitarbeiter in Buchhandlungen. Ein Großteil ist in kleinen Buchläden beschäftigt, welche eigenständige Betriebe sind. Hier wurde versucht, hinter den Kulissen weiter zu machen und auf Online- und Lieferangebote auszuweichen.

Leipziger Buchhandlungen

Dass es auch ohne Online-Shop geht, zeigen die Buchhandlungen von Peter Hinke in Leipzig. Ihm gehören die Connewitzer Verlagsbuchhandlung im Specks Hof und die Buchhandlung Wörtersee in der Südvorstadt. Während der Lockdown Zeit wurde die Connewitzer Verlagsbuchhandlung geschlossen und alle Mitarbeiter befanden sich in Kurzarbeit. Bücher durften jedoch weiterhin gekauft werden, sie mussten nur vorher per Mail oder Telefon bestellt werden. Anschließend konnten die Kunden die Bücher im Wörtersee abholen. Um sich selbst zu schützen und sich den erforderlichen Hygiene -Maßnahmen anzupassen, installierte Hinke eine Plexiglasscheibe an der Kasse für die Abholung der Ware. Wo es geht, wurden Bücher auch verschickt.

Besonderheit Berlin

In Berlin durften die Buchhandlungen offen bleiben. Eine dieser Buchhandlungen ist „Libelle“ in Friedrichshain, welche besonders Kinderbücher anbietet. Trotz der geöffneten Ladentüren musste sich auch dort an strenge Hygiene-Auflagen gehalten werden. Nur zwei Kunden durften den Laden betreten und die Spielecke musste gesperrt werden. Aber die Schließung aller anderen Läden brachte auch Vorteile. Die Buchhandlung verkaufte mehr Spielzeug, da der Spielzeugladen gegenüber geschlossen hatte. Laut der Geschäftsführerin Stefanie Maerz wollen die Kunden, dass die lokalen Läden überleben und entschieden sich bewusst für den Einkauf in der Buchhandlung.

Auch, wenn der Einzelhandel und damit auch der Buchhandel wieder öffnen konnten, so müssen sie sich weiterhin an die Gesundheitsauflagen halten. Doch zum Glück kehrt ein wenig Normalität zurück in den Alltag.

Autorin: Tanja Müller
Bildquelle:
pexels.com

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