Kinokultur

Kinoerlebnis

Ratatouille, die Antwort auf die Frage welchen Film ich bei meinem ersten Kinobesuch gesehen habe. Nun mag sich nicht jede:r an seinen ersten Kinofilm erinnern. Dennoch beginnt für viele die Faszination für das Lichtspielhaus bereits in der Kindheit. Kaum ein anderer Ort schafft es kleine und große Besucher:innen so sehr in seinen Bann zu ziehen, wie ein dunkler Saal mit gereihten Stoffsesseln und einer großen Leinwand gerahmt von einem dicken Stoffvorhang. Das Erlebnis, das ein Kinosaal bietet, ist einmalig, weshalb die Kinokultur so ausgeprägt ist. Wo sonst schaffen es Ton und Bild vereint, ungestört eine Atmosphäre zu erzeugen, die so einnehmend sein kann? Im besten Fall bemerkt man wie das Licht schwächer wird und der Vorhang aufgeht, bis man sich nach Ende des Films bei laufendem Abspann wieder besinnt, wo man eigentlich gerade ist. 

Kino vs. Streaming

Mit Anfang der Coronapandemie 2020 blieben auch die Kinosäle leer und die Kinokultur veränderte sich. Die Zeit zu Hause wurde von vielen mit den Angeboten der Streaming-Plattformen überbrückt. Waren Netflix und Prime Video bereits etablierte Anbieter, launchten kurz vor der Pandemie auch noch Disney und Apple ihre eigenen Streaming-Dienste. Allesamt profitierten durch steigende Nutzerzahlen während der Pandemie. Viele Filmstudios entschieden sich zu dieser Zeit ihre Produktionen, welche ursprünglich für die Kinoauswertung gedacht waren, auf den Streamern zu veröffentlichen, um nicht zu hohe Verluste verbuchen und die Starttermine weiter verschieben zu müssen.
Teilweise bekamen Filme auch einen Kinostart und waren nach kurzer Zeit auf Netflix, Prime Video und Co. verfügbar. Ein Trend, der bis heute angehalten hat. Siehe nicht zuletzt Martin Scorseses Killers of the Flower Moon oder Ridley Scotts Napoleon. Auch Netflix hat in der Vergangenheit Produktionen wie The Irishmen und Im Westen nichts Neues kurzzeitig in ausgewählte Kinos gebracht, um den Anforderungen für eine Oscar Nominierung zu erfüllen. Mit Erfolg, wie sich zeigte.

Als Konsument:in fragt man sich natürlich, warum man noch Geld für einen Kinobesuch ausgeben soll, wenn man bereits für ein Abonnement zahlt und weiß, dass man den Film in ein paar Wochen im Heimkino sehen kann? Aber nicht immer ist ein neuer Film in den Abos der Streaming-Anbieter beinhaltet. Bei Prime Video und Apple TV kann man diese beispielsweise erst durch eine zusätzliche Leihgebühr oder nach dem Online Kauf anschauen. Letzten Endes muss man selbst abwägen, ob sich ein Gang ins Kino lohnt. Sicherlich muss man die nächste Komödie oder Romcom nicht unbedingt auf der großen Leinwand gesehen haben. Geht es allerdings um fantastische, bildgewaltige oder actionreiche Stoffe, ist das Filmerlebnis im Kino doch ein anderes.

Tipps, um beim nächsten Kinobesuch etwas günstiger davonzukommen:

Die meisten Kinos bieten Ermäßigungen für Kinder (bis zu einem gewissen Alter) und Student:innen an. Außerdem kann man sich vor dem Kinobesuch informieren, ob das Kino Vergünstigungen für bestimmte Vorführungszeiten oder Wochentage anbietet.

Das Kino der letzten Jahre

Nach diversen Schließungen, Öffnungen und Einschränkungen konnten die Kinos ihren Betrieb 2022 langsam wieder aufnehmen. 2023 ist somit das erste Kinojahr nach der Pandemie, welches wieder unter normalen Bedingungen stattgefunden hat. Filme wie Avatar: The Way of Water, ein neuer Mission Impossible Teil, Der Super Mario Bros Film und etliche weitere lockten die Besucher:innen zurück in die Kinosäle. Ein besonderes Highlight des letzten Jahres wird für viele Christopher Nolans Oppenheimer und Greta Gerwigs Interpretation von Barbie gewesen sein. Letzterer ist auch der erfolgreichste Film des Jahres. Nicht zuletzt durch die sozialen Plattformen TikTok und Instagram wurden diese doch sehr konträren Filmschwergewichte zum Kinoereignis des Jahres und „Barbenheimer“ zum Phänomen. Das Interesse für Kino ist da. Doch trotz solcher Besucher:innen-Magneten, welche die Menschen bei bestem Sommerwetter in dunkle Kinosäle lockt, sind die Besucher:innenzahlen noch nicht auf ihr ursprüngliches Niveau zurückgekehrt.

Was bringt 2024?

Der fünfmonatige Streik der Drehbuchautor:innen hat Hollywood, und damit auch die Film- und Serienproduktion in den Studios, lahmgelegt. Beteiligt daran hatten sich auch für vier Monate Schauspieler:innen.. Nach der Einigung in Bezug auf faire Bezahlung, bessere Arbeitsbedingungen und Regelungen zur Verwendung von KI in der Branche, wurde der Streik Ende September 2023 schließlich beendet. Blockbuster wie beispielsweise Denis Villeneuves Dune: Part Two musste seinen Kinostart im Herbst 2023 auf Frühjahr 2024 verschieben. Ebenso mussten Poor Things, Ghostbusters: Legacy 2, Kraven the Hunter und viele weitere ihre Starttermine in das nächste Jahr verlegen. Natürlich werden wir im neuen Jahr dennoch nicht vor schwarzen Kinoleinwänden sitzen. Welche weiteren Auswirkungen der Streik in 2024 auf den Streaming-Plattformen und in den Kinos hat, wird sich noch zeigen.

Autorin: Katja Schramm
Bildquelle: pixabay

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