Re:connect

#maplereads in Frankfurt, endlich wieder live vor Ort

Das erste Mal seit 2019

Die erlösende Nachricht, dass die größte Buch- und Medienmesse der Welt wieder stattfinden kann, ließ sicherlich einige Herzen höherschlagen. Wenn auch in dezimierter Form, hatten die Verlage und andere Aussteller:innen endlich wieder die Möglichkeit, ihre Bücher und andere Medien an die Öffentlichkeit zu tragen­ — persönlich. Die Veranstaltung, auch wenn statt 8 000 nur 2 000 Aussteller:innen präsent waren, ist also ein Keim der Hoffnung, dass die Buchbranche sich aus dem Minus wieder in schwarze Zahlen katapultieren kann.

Abstand bitte!

Maske auf, 3G-Nachweis gezückt und auf geht’s in die sechs Hallen der Messe Frankfurt. Die Gänge wurden breiter gestaltet als in den vorherigen Jahren, um genügend Abstand zu schaffen, größere Gruppen wurden aufgelöst und Plastikscheiben vermieden häufig den direkten Kontakt zwischen den Besucher:innen und den Mitwirkenden. Täglich waren 25 000 Messegänger:innen zugelassen, auch wenn diese Zahl pandemiebedingt bei weitem nicht erreicht wurde. Aber die mittlerweile alltäglichen Regeln haben der Messe kaum an Reiz genommen. Natürlich war es eher ernüchternd zu sehen, wie Corona der Veranstaltung auch noch in diesem Jahr zusetzte, jedoch durfte und darf man nicht vergessen, dass die Messe unter dem Motto: „re:connect“ stattfand. Und aller (Neu-) Anfang ist bekanntlich schwer.

Rumore zu Beginn

Schon vor Beginn der Veranstaltung sorgte die FBM21 für Schlagzeilen. Und das nicht nur in Deutschland. Die Autorin Jasmina Kuhnke, die ihr neues Buch auf der Messe präsentieren sollte, sagte ihre Auftritte ab. Bei der Messeplanung ist wohl nicht aufgefallen, dass ein offen rechter Verlag, der Jungeuropa-Verlag, gegenüber der jungen Frau ausstellen sollte. Sie sagte ab, da sie sich in deren Gegenwart nicht sicher fühlt. Ihrem Beispiel folgten daraufhin noch einige andere People of Color, die Teil der Messe sein sollten. Die Buchmesse und der Börsenverein des Deutschen Buchhandels reagierten mit Bedauern auf die Absagen, unternahmen aber nichts gegen die rechten Verlage auf der Veranstaltung. Laut eines auf Instagram geposteten Statements sei ihnen die Meinungsfreiheit auf der Buchmesse sehr wichtig, weshalb sie sich gegen jegliche Verbote aussprechen. Verbote seien den Gerichten überlassen. Nach eigener Aussage einer Mitarbeiterin am Messestand, fordert die Bildungsstätte Anne Frank die Veranstalter:innen der Frankfurter Buchmesse dazu auf, für ein Sicherheitsgefühl aller Personen in Kreisen der Buchbranche zu sorgen, ohne dass sie sich von Rassismus und Antisemitismus bedroht fühlen.

Fachbesucher:innen-Tage

Die Buchmesse dauerte vom 20. – 24.10.2021 und Mittwoch, Donnerstag und Freitag waren eigens für Fachbesucher:innen vorgesehen. Das Team Veranstaltungsmanagement des Studiengangs Buch- und Medienwirtschaft war, neben Studierenden eines weiteren buchnahen Studiengangs aus Stuttgart, mit eigenem Stand auf der Messe präsent. Selbstverständlich auch mit der Lauten Lerche im Gepäck. Natürlich sind im Zuge dessen auch Lerchen über die Messe geflogen und haben die Lage gesichert. Die gewohnten Menschenmengen zu Veranstaltungstagen ließen auf sich warten, es war angenehm leer und still und es blieb genügend Zeit, sich mit den Aussteller:innen auszutauschen und nicht zu wenig Jutebeutel abzustauben.

Lachs mit Ahornsirup — Gastland Kanada

Der diesjährige Ehrengast war Kanada — mit eigener Halle und kulinarischen Spezialitäten. Neben vielen kanadischen Autor:innen, die Ihre Bücher anpriesen, war die Hallengestaltung ein echter Hingucker. Der gesamte Saal war abgedunkelt und mit multimedialen Installationen gespickt, die in einem Wechsel von Licht und Projektionen die Besucher:innen in ihren Bann zogen. Mit einem spannenden Auftritt eines Indigenen mit Tanz und Gesang wurde das kanadische Erlebnis und auch der gesamte Messebesuch perfekt abgerundet.

Autorin: Freya Varga
Bildquelle: Privat

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